Was wird aus den LN?

Für erhebliche Unruhe und Verunsicherung bei den Mitarbeitern der Lübecker Nachrichten (LN) und der Ostseezeitung (OZ) sorgen die internen Umbaumaßnahmen im Medienkonzern Madsack.

Über ihre Medienholding ddvg ist die SPD der bedeutendste Einzelgesellschafter der Mediengruppe Madsack aus Hannover (23%). Auf dem Landesparteitag der SPD in Stralsund am 23. Oktober haben Mitarbeiter der wirtschaftlich erfolgreichen OZ versucht, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Im Internetportal der Gewerkschaft verdi wird kommentiert: „Der Abbau jeder vierten Stelle in der Redaktion läuft, als nächstes hat das niedersächsische Management Einsparungen im Verlagsbereich ins Auge gefasst. So fasste Christoph Hohlfeld, Mitglied der ver.di-Tarifkommission und Betriebsrat, vor den mehr als 100 Teilnehmern der Konferenz, die über den Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU entschied, die aktuelle Lage zusammen.“

In Lübeck kam es bereits vor Wochen zu Aktionen durch Beschäftigte der LN. In einem offenen Brief, der auf dem Parteitag der Lübecker SPD am 8. Oktober verteilt wurde, wird der Befürchtung Ausdruck verliehen, dass es „die LN als eigenständige Regionalzeitung bald nicht mehr geben wird“. Weiter heißt es, die LN gehörten seit 2016 zu 100 Prozent zum Madsack-Konzern. Dort strebe man Synergieeffekte an durch die Zentralisierung und Aufspaltung von Redaktionen und Verlagsabteilungen. Wörtlich wird ausgeführt: „Bei den Lübecker Nachrichten werden 39 von 109 Stellen in der Redaktion bis 2018 abgebaut. Im übrigen Verlagsbereich, Anzeigen, Vertrieb, Marketing, IT, Vorstufe müssen 13 Mitarbeiter in tariflose Gesellschaften wechseln. 18 Mitarbeitern droht die Entlassung.“

Auf dem SPD Parteitag am 23. Oktober in Stralsund solidarisierten sich spontan Teilnehmer durch ihre Unterschrift mit den Zielen der Initiative der Mitarbeiter der OZ: „Unser Land braucht seine Zeitungen. Qualität und Vielfalt sichern.“

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Kommentare  

# Neue ImpulseD. Sailor (18.11.2016, 09:10)
Diese Stadt braucht eine unabhängige Lokalzeitung, die gleich Information wie Kommunikation bietet. Derartige Versuche wurden bisher jedoch von Gesellschaftern und Verlegern im Keim erstickt. Aktion ist wichtig - Solidarisierungen dienen nur der sozialdemokratischen Kulisse, helfen jedoch den Betroffenen nicht wirklich.
Die LN - nach dem Entwurf Charles Colemans - ist schon seit Jahren tot.

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